MX5 NA Kupplungsnehmerzylinder Reparieren

    • Offizieller Beitrag

    ... gerade bei älteren NA’s scheint es gelegentlich Probleme mit der Betätigung der Kupplung zu geben - und dieses Problem liegt wohl oft genug nicht an der Kupplung an sich, sondern an der Hydraulik, die die Kupplung betätigt. Deswegen zunächst vielleicht erst eine kurze Erklärung, was da eigentlich passiert, wenn man auf das Pedal tritt...Die ganze Geschichte ist im Prinzip recht simpel: wenn man oben auf das Kupplungspedal tritt, dann komprimiert man die Hydraulikflüssigkeit in der Leitung. Es entsteht Druck, und der will irgendwohin entweichen. Da kommt jetzt unten an der Kupplung eben dieser Nehmerzylinder in's Spiel: wie man am Namen schon erkennt, ist dieses ein Zylinder. In diesem befindet sich eine Art "Konstruktion" aus einer Feder, einer kleinen Stange und einer Art Dichtung. Die Feder sorgt dafür, dass die Stange normalerweise nach vorne gedrückt ist (in Fahrtrichtung gesehen), die Kupplung ist nicht betätigt. Tritt man jetzt das Pedal, so drückt der Druck die Dichtung und somit die kleine Stange, den Gegendruck der Feder überwindend, nach hinten, und diese Stange wiederum betätigt dann die Kupplung an sich (da ist gar nicht mal ein weiter Weg nötig, ich meine, das ganze bewegt sich nur einen oder zwei Zentimeter)Da in dieser Dichtung liegt dann wohl auch gerne das Problem: es kommt mit der Zeit wohl schon mal vor, dass diese beschädigt wird, oder möglicherweise auch schlicht und ergreifend nur verschleisst. Da dort auf dem System bei getretenem Pedal aber wie gesagt durchaus Druck lastet, kann es dann sein, dass da Hydraulikflüssigkeit an der Dichtung vorbeigedrückt wird, und somit aus dem System verschwindet. Das sorgt dann dafür, dass a) die Flüssigkeit weniger wird, wie man oben im Ausgleichsbehälter sieht (meist langsam, aber sicher...), und b) das sich das Kupplungspedal hin und wieder beim Treten "anders" anfühlt, als sonst (eben, weil da nun mal Druck verloren geht). So, soweit zu dem Problem an sich.Um das zu beheben gibt es bei Mazda extra einen "Reparatursatz"; dieser ist letzten Endes nichts anderes als ein neuer solcher Einsatz aus Dichtung + Feder, der in den Nehmerzylinder hinein kommt - er läuft bei Mazda nur unter der Bezeichnung "Reparatursatz Kupplungszylinder" (oder so ähnlich), deswegen nenne ich ihn auch mal so (Teilenummer ist übrigens H005-49-460, kostete 1997 etwa 37,-- DM. Update 24.01.2003: Es kann sein, dass sich die Bestellnummer bei Mazda geändert hat, die neue ist jetzt FB01 49 460, Preis 25,65 Euro). Gerne wird da aber wohl auch direkt der ganze Nehmerzylinder als Ersatzteil verkauft, weil er dann angeblich auch bald kaputtgehen würde, das halte ich für Quatsch - ich hab' den Einsatz bei ca. 95.000 km getauscht (bzw. 1997), inzwischen bin ich bei über 203.000 km, und da ist nichts wieder kaputt gegangen... Wenn man sich den Zylinder mal anguckt sieht man auch, dass da kaum was kaputt gehen kann - das Ding ist sehr massiv, es passt von der Grösse her auf die Handfläche, wiegt aber dafür sehr viel (ist massives Metall) - und an dem Zylinder an sich bewegt sich nichts.So, jetzt zum Austausch des Einsatzes: Zuerst den Wagen vorne rechts aufbocken, und das rechte Vorderrad abnehmen. Wenn man dann von hinten nach vorne durch den Radkasten den Motor anguckt, sieht man den Zylinder direkt. Dann zunächst einmal oben den Ausgleichsbehälter aufdrehen, damit beim Ablassen der Hydraulikflüssigkeit Luft schnell genug rein kann. Anschliessend unten am Zylinder das Entlüftungsventil (auf dem Bild unten Nr. 2) aufdrehen, dadurch die Hydraulikflüssigkeit ablassen - bzw. wenn man mutiger ist, direkt die Leitung rausschrauben (Nr. 1), und dann die Hydraulikflüssigkeit dadurch ablassen. ACHTUNG: Das ist Bremsflüssigkeit, die ist nicht wirklich gesund - also auffangen, und Kontakt damit vermeiden. Ist die Hydraulikflüssigkeit draussen und ist die Hydraulikleitung rausgeschraubt, kann man den Zylinder abschrauben (müssten WIMRE zwei 13er Sechskantkopfschrauben sein; auf dem Bild durch Pfeile gekennzeichnet). Hat man den abgenommen muss ihn aufschrauben (man sieht dann, wie), den alten, kaputten Einsatz raus, bei der Gelegenheit den Zylinder von innen reinigen (kann sein, dass es da Ablagerungen gibt; reinigen einfach mit einem fusselfreien Lappen und etwas sauberer Bremsflüssigkeit (Vorsicht - das Zeug ist immer noch giftig... ;) ). Den neuen Einsatz genauso einsetzen, wie der alte drin war (ich bin mir nicht sicher, ob man da irgendwelche Teile vom alten Einsatz wiederverwenden muss, aber das sollte man sehen), den ganzen Zylinder wieder am Motor festschrauben, die Hydraulikleitung wieder rein, das ganze wieder mit (neuer, weil sauberer) Bremsflüssigkeit befüllen (DOT dürfte egal sein, vorgeschrieben ist AFAIK DOT2, aber die gibt's glaub ich gar nicht mehr... ;) ), das System entlüften (über das Entlüftungsventil (Nr. 2) vorne am Zylinder), und über die wieder gut gehende Kupplungsbetätigung freuen... ;) ;) ;) (kurz zum Befüllen: ich hab mal irgendwo gelesen, dass sollte man machen, indem man das Entlüftungsventil des Kupplungszylinders unten mit dem Ventil der Entlüftung der Bremse da mit einem Schlauch verbindet, und dann kräftig mit dem Bremspedal pumpt - da ich nicht soo gerne am Bremssystem rumspiele, hab ich schlicht und ergreifend oben in den Ausgleichsbehälter neue Bremsflüssigkeit reingeschüttet, mit dem Pedal runtergepumpt, neue oben nachgeschüttet, gepumpt, usw., bis dann keine Luft mehr im System war. Ging genauso gut...).Noch kurz zur Zeit: es geht wirklich recht flink. Ich meine, wir haben damals zu Zweit (dabei ich als ziemlicher Nicht-Schrauber...) max. eine Stunde, eher 45 Min. gebraucht, es geht also...Noch kurz zum Bild: (1) Hydraulikleitung (2) Entlüftungsventil (3) Nehmerzylinder an sich Pfeile: Halteschrauben kupplungshydraulik.jpg

     Noch Fragen? Einfach mailen! Ansonsten: viel Spass beim Schrauben! ;-)CU all & ABS Jan Krueger

  • achmari 25. Dezember 2020 um 10:41

    Hat den Titel des Themas von „Kupplungsnehmerzylinder Reparieren“ zu „MX5 NA Kupplungsnehmerzylinder Reparieren“ geändert.