"Zerlegen" der Heckpartie eines NA Bj. '90, dt. Modell

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    "Zerlegen" der Heckpartie eines NA Bj. '90, dt. Modell

    Zunächst einmal vorneweg wie und wobei dieses entstand:Gekauft habe ich meinen Kleinen 1997; damals wurde ich vom Vorbesitzer darauf hingewiesen, dass er einmal einen Unfall gehabt hätte, und zwar sei ihm ein anderes Fahrzeug in die Fahrerseite gefahren. Infolgedessen hätte er eine neue Fahrertür bekommen, und der hintere linke Kotflügel (bzw. korrekterweise das hintere linke Seitenteil) sei instandgesetzt worden. Soweit, so gut - der Wagen an sich war absolut in Ordnung; verzogen oder so war ganz eindeutig nichts, und auch die Reparatur war nicht als solche zu erkennen.Dieses änderte sich leider im Laufe der Zeit, und es wurde immer deutlicher, dass die Reparatur des Kotflügels leider nicht wirklich professionell durchgeführt wurde: er begann nämlich mit der Zeit, recht böse zu rosten. Deswegen entschloss ich mich im Frühjahr 2001, den kompletten Kotflügel austauschen zu lassen - und um die Kosten dabei so niedrig wie möglich zu halten, beschloss ich, die Heckpartie vorher schon so weit wie möglich selbst zu zerlegen; und dabei entstand diese Bilderserie und die dazugehörige Beschreibung...Zunächst einmal muss der Kofferraum komplett ausgeräumt werden, einschliesslich des Teppichbodens, der Batterieverkleidung und der Verkleidung innen hinten um den Schliessmechanismus herum. Diese Verkleidung wird gehalten durch mehrere (7) Kunststoffnieten, diese werden entfernt, indem man zunächst den inneren Teil der Niete ein wenig herauszieht (ca. 1mm); danach lässt sich die gesamte Niete herausziehen (klingt jetzt etwas kompliziert, aber wenn man es sieht, ist es völlig klar...;-). Sollte man (wie ich) an den hinteren linken Kotflügel wollen, so kann man auch bei dieser Gelegenheit das Schutzblech an dem Schlauch bzw. Rohr vom Tankstutzen runter entfernen (links am vorderen Ende des Kofferraums; das Blech, auf dem die Kurbel des Wagenhebers festgeklipst ist); dieses wird gehalten durch vier Schrauben (10er Schlüssel). So - nun ist der Kofferraum komplett leer, und wir können mit dem eigentlichen Zerlegen beginnen; das hier ist der "Ausgangszustand":

    heck01.jpg

    Im ersten Schritt werden nun die beiden Rücklichter entfernt; dazu zunächst einmal vorsichtig die Stecker abziehen (am besten die Zunge, die dort einrastet, mit einem kleinen Schraubenzieher herunterdrücken, und dann langsam abziehen). Danach kann man die Rücklichter lösen, sie sind innen im Kofferraum mit insgesamt vier Muttern (jeweils auch wieder 10er Schlüssel) gekontert. Rausfallen können sie - auch wenn diese konternden Muttern gelöst sind - fast nicht, trotzdem sollte man natürlich ein bisschen aufpassen. Sind die Muttern gelöst, so drückt man die Rücklichter vorsichtig von innen nach aussen - Vorsicht: bei mir war es so, dass die Dichtungen um die Rücklichter herum teilweise am Blech und teilweise an den Rücklichtern "klebten", und aufgrund ihres Alters auch schon etwas porös wirkten - also aufpassen, dass man sie dabei nicht kaputt macht! Danach sieht es dann so aus, wie hier rechts:

    heck02.jpg

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    Im nächsten Schritt wird nun hinten der obere Teil der Heckmaske entfernt, der Teil, an den das Kennzeichen befestigt ist. Dieses ist einerseits befestigt mit den gleichen Schrauben / Muttern wie die Rückleuchten (je eine ganz rechts und links aussen an den "Stegen" unterhalb der (abmontierten) Rückleuchten, sowie noch vier weitern (.. oder waren es nur zwei? Man sieht es in jedem Fall sofort...) weiter innen. Diese Kontermuttern abzuschrauben ist der einfachere Teil - der schwierigere kommt nun: zusätzlich zu diesen Schrauben wird das Teil auch noch gehalten durch insgesamt fünf Kunststoffklammern, deren Köpfe aussen in der Heckmaske in ihren Halterungen stecken, und die nach innen hereingeklipst sind. Also muss man, um sie zu lösen, die Klammern innen im Kofferraum zusammendrücken, und dann mit viel Gefühl nach aussen ziehen / drücken. Bei vier der fünf Klammern geht dieses einigermassen; die fünfte allerdings sitzt oben in der Mitte - leider kommt man von innen praktisch nicht an, da die Befestigung des Schlosses für die Heckklappe im Weg ist. Abmontieren kann man diese leider nicht - sie ist geschweisst. In dieser Befestigung ist zwar an der entsprechenden Stelle ein kleines Loch; ich vemute, dass man da durchaus ein kleines Metallröhrchen o. ä. durchschieben kann, mit der man die Klammer dann zusammendrücken kann - allerdings möchte ich gleich davon abraten - das kostet nur Nerven. Ich habe mir bei dieser Klammer so beholfen, dass ich brutalerweise aussen (im Heckteil) den Kopf der Klammer abgeschnitten habe - ein Fünfersatz dieser Klammern kostet bei Mazda zwar rund 25,-- DM, aber man spart sich sehr viel Fummellei... (wobei man diese eine Klammer da m. M: nach auch getrost weglassen kann...). Das letzte, was dann noch gelöst werden muss, ist das Kabel für die beiden Kennzeichenleuchten: dieses ist mit einem Stecker hinten links im Kofferraum mit dem Kabelstran verbunden, der auch die Rücklichter mit Strom versorgt. Dann einfach die Dichtung vorsichtig aus dem Loch in der Rückwand lösen, wodurch das Kabel nach aussen geführt wird, und das Kabel beim Abnehmen des Heckteils vorsichtig nach aussen herausziehen. Nun ja - wenn dann glücklich alle Schrauben, Klammern und dieses Kabel gelöst sind, kann man das Teil vorsichtig schräg nach hinten-oben wegnehmen - wiederum Vorsicht: die äusseren Stege unter den Rücklichtern sitzen ein wenig hinter einem Blechteil - also nicht brutal ziehen, sonst kann man sich da durchaus einige Kratzer einhandeln! Danach sieht es dann so aus: heck03.jpg

    Jetzt geht es an die Demontage der Heckschürze (aus Stosstange genannt, aber den Zweck erfüllt die wohl eher weniger... ;-). Hierzu wird zunächst eine Art "Sicherung" gelöst, die die Heckschürze vorne im Radlauf fixiert; auf dem rechts stehenden Bild versuche ich gerade verzweifelt (und recht unscharf...) zu zeigen, wo die sitzt: heck04.jpg

    Hier auf diesem Bild sieht man diese "Sicherung" im ausgebauten Zustand, wie man sieht, ist sie mit drei kleinen Schräubchen befestigt - einmal oben, dann nach dem oberen Drittel, und noch einmal recht weit unten. Diese Schrauben haben sowohl einen Kreuzschlitz, wie auch einen Sechseckkopf, da sie nicht sehr fest sitzen, lassen sie sich prima mit einen Kreuzschlitzschraubendreher lösen - ausser, man ist wie ich zu faul, um die Hinterräder abzunehmen - dann kommt man mit einem Schraubendreher leider kaum an, und muss auf einen Schraubenschlüssel (... wiedermal ein 10er...) ausweichen. Nun kann es weitergehen zu der eigentlich Verschraubung der Heckschürze... heck05.jpg

    Hier auf diesem Bild sieht man die zweimal vier Löcher (links und rechts), durch die die Verschraubungen der Heckschürze gesteckt sind (mit "1" markiert); das grosse Loch links und rechts mehr oder minder in der Mitte dieser vier Löcher sind übrigens zwei Holme - bei der Gelegenheit kann man da prima noch etwas Schutzwachs / Hohlraumkonservierung reinsprühen... Ach ja: das dunkle auf dem Endtopf ist übrigens nicht etwa Rost, sondern Fertan, das ich da mal prophylaktisch draufgesprüht hatte...Das Lösen der Verschraubungen ist so eine Sache - egal, wie man es macht, es ist bei den zwei mal zwei oberen wirklich eine Schweinearbeit, weil sie sich so schwer drehen lassen, dass es partout nicht von Hand geht - zum Ausgleich sind die aber auch an Stellen, wo man einfach nicht ankommt - mit einer Knarre kriegt man aber genau einen Klick pro Versuch hin, mit einem Schraubenschlüssel hat man einer Drehwinkel von ca. 20°... Es dauert einfach ewig.... Die vier unteren machen keine Probleme - man kommt prima an. Ach ja: man braucht einen 14er Schlüssel bzw. eine 14er Nuss... heck06.jpg

    So - hier ist nochmal mit den roten Kreisen gekennzeichnet, wo die zweimal vier Verschraubungen an der Heckschürze sitzen. Die beiden grünen Kreise kennzeichnen noch jeweils eine Verschraubung links und rechts, die die Heckschürze vorne / unten am Radlauf fixiert, damit das untere Ende nicht hin- und herwackelt. Das sind wiederum Schrauben mit Kreuzschlitz und Sechskantkopf, da kommt man aber diesmal prima mit einem Schraubendreher an...Wenn dann glücklich diese letzte Fixierung gelöst ist, kann die Heckschürze nach hinten weg- bzw. herausgezogen werden - allerdings muss man noch wieder etwas mit dem Kabel für die Nebelschlussleuchte aufpassen: dieses wiederum sitzt im einem Stecker an dem bereits mehrfach bemühten Kabelstrang. Den Stecker trennen, die Dichtung um das Kabel herum nach aussen herausdrücken, und dann beim Wegnehmen der Heckschürze vorsichtig das Kabel nach hinten herausziehen. heck07.jpg

    Tja - und so sieht das Resultat dann zum Schluss aus.....: heck08.jpg

    Kommen wir mal zum Schlusswort: natürlich sollte es i. a. nicht unbedingt nötig sein, die Heckpartie zu zerlegen - normalerweise sollte es nicht nötig sein, da hinten einen Kotflügel auszutauschen oder so etwas zu machen, GottSeiDank ist Rost ja eher ein Fremdwort beim MX-5. Allerdings war es, nachdem die Heckpartie so zerlegt war, wunderbar einfach, bei dieser Gelegenheit da einmal die gesamten Blechteile, die sonst unter den Kunststoff verboren sind, richtig schön gründlich zu reinigen, und anschliessend mit einer schönen Schicht Schutzwachs zu überziehen - damit dann da auch die nächsten 10 Jahre kein Rost kommt. Ausserdem macht es ja durchaus mal Spass, da etwas zu schrauben... ;-)Dann mal ABS!Jan KruegerOriginal aus http://www.mx-5.de/html/technikubersicht.html übernommen Danke an MX5.de