Car-HiFi – Anlage Einbau MX5 NB

    • Offizieller Beitrag

    Diese Abhandlung beschreibt den Einbau der Car-HiFi – Anlage in meinem MX-5

    Die Idee der Anlage bestand darin, sowohl klanglich als auch Pegelmässig das Maximum zu erreichen. Die Anlage sollte sowohl den HiFi-Puristen als auch den Bassfreak voll und ganz überzeugen.

    Stellte sich nur die Frage ob und wie das in einem Roadster zu bewerkstelligen ist. Dass “Es” möglich ist, habe ich im wahrsten Sinne des Wortes an mir selbst “erfahren”.Auch das “Wie” wurde gelöst, wenn auch nicht ganz ohne Kompromisse. Für den Subwoofer mußte ein wenig Kofferraum geopfert werden. Und weil der nicht allzugross ist, lag nichts näher, als auf das Reserverad zu verzichten und dafür ein Reifenreparaturspray mitzuführen. Doch dazu später mehr.Radio und CD-WechslerAls erstes benötigen wir das Steuergerät. Wer hier nicht soviel Platz hergeben will, beschränkt sich auf einen CD-Tuner. Wer bereit ist, eine kleine Ecke in seinem Kofferraum zu opfern ist mit einem CD-Wechsler gut bedient. Wer will denn schon während der wunderschönen Passfahrt andauernd CD’s wechseln und dabei das wunderschöne Panorama verpassen.Bilder: Steuergerät / CD-Wechsler

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    Das Radio zu installieren dürfte kein allzugrosses Problem darstellen. Den CD-Wechsler montieren wir auf einer angefertigten und mit Stoff überzogenen Holzplatte über dem Fach des Wagenhebers. Da wir diesen ohnehin nicht mehr mitführen (ohne Reserverad kein Wagenheber) muss die Klappe auch nicht mehr entfernt werden können. Schneidet man jedoch entlang der Umklapplinie den Teppich durch und legt das kleine Stück wieder an seinen Ort, so erhält man ein nützliches Staufach, z.B. für den Reifenspray und das Bordwerkzeug!Lautsprecher vorneEigentlich schade, dass im “alten” MX-5 noch keine Einbauplätze für Hochtöner in den Türen vorgesehen sind (ganz im Gegenteil zum neuen Modell). Hier ist uns der neue MX-5 doch tatsächlich ein Stück voraus. Aber keine Bange, auch der “alte” hat seine Vorteile, wie sich später herausstellen wird.Weil eben keine solchen Hochtöner in den Türen vorgesehen sind, wir aber nicht auf einen Koaxiallautsprecher zurückgreifen möchten der uns seine Hochtöne an die Knie spielt (schliesslich haben wir unsere Ohren am Kopf), lassen wir uns etwas einfallen. Auf die Vorzüge eines Komponentensystems wollen wir nicht verzichten, doch wohin nur mit dem verflixten Hochtöner?Entfernt man die Defrostergitter der Seitenscheiben, so stellt man fest, dass unter eben diesem Gitter ein kleiner Hochtöner verschwindet. Stellt sich nur noch die Frage, ob da auch noch was zu hören ist. Mit einer kleinen List ist es das. Schneidet man die Querstreben aus, sodass nur noch der Rand übrigbleibt, sind die Höhen schön zu hören. Aber weil niemand ein zerschnittenes Lüftungsgitter möchte, fahren wir zu unserem Mazda-Händler und bestellen ein paar Original-Lautsprechergitter. Daraus schneiden wir den fehlenden Teil des Lüftungsgitters wieder aus und kleben ihn in die Öffnung des Lüftungsgitterrahmens.So erhalten wir die gleiche Optik wie in den Türen und keiner merkt etwas. Was nicht da ist wird auch nicht gestohlen! Übrigens funktioniert auch die Lüftung weiterhin, wenn auch ein klein wenig eingeschränkt.Da wir nun sehr viel Zeit mit den Hochtönern verbracht haben, sind wir erleichtert, dass uns Mazda wenigstens in den Türen schön grosse Lautsprecheröffnungen beschert hat. Es passen alle Normlautsprecher mit dem Durchmesser von 16,5 cm. Diese einzubauen dürfte niemandem allzugrosse Probleme bereiten. Es empfiehlt sich jedoch vor dem Einbau der Lautsprecher die Türen ein wenig zu dämmen.Nachdem wir dann auch noch die Frequenzweichen unter dem Armaturenbrett verstaut und verkabelt haben, verfügen wir über ein Frontsystem, welches uns ein hervorragendes Frontstaging, also eine breite und tiefe Bühne vermittelt. Den letzen Schliff am Frontsystem können wir aber erst vornehmen, wenn die ganze Musik läuft. Durch das umpolen der Hochtöner kann man noch einiges herausholen!Bilder: Lautsprecher Tür / Hochtöner

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    Endstufe und AktivweicheDamit auch im Roadster bei offenem Dach genügend Leistungsreserven für guten Klang und kräftige Bässe vorhanden sind, sollten wir auf eine Endstufe nicht verzichten. 4 x 50 Watt RMS sollten auf alle Fälle zur Verfügung stehen. Bitte hier keine Billigprodukte verbauen. Das Entstörmaterial welches bei solchen Billig-Endstufen benötigt wird um das Generatorpfeiffen zu unterdrücken, ist meist oft teurer als ein hochwertiger Verstärker!Wir arbeiten hier mit einer brückbaren 4-Kanal Endstufe, welche wir auf 3-Kanal-Betrieb auslegen. 2 Kanäle für das Frontsystem und den gebrückten Kanal (mit mehr als doppelter Leistung) für den Subwoofer. Die Endstufe verfügt zwar über integrierte Frequenzweichen, diese lassen wir jedoch aus. Stattdessen übernimmt die Aufteilung der Frequenzen die Aktivweiche. Wer diesen Aufwand scheut, kann natürlich auch auf die in der Endstufe integrierten Frequenzweichen zurückgreifen.Die Vorteile der aktiven Frequenzweiche liegen in der steileren Trennung der Frequenzen, zudem verfügt sie über eine stufenlose Phasenverschiebung und bietet nochmals eine genauere Lautstärkeeinstellung der Lautsprecher, resp. des Subwoofers.Egal welche Frequenzweiche genutzt wird, sie ermöglicht uns eine aktive Abtrennung des vorderen Lautsprechersystems, welches wir von Bässen unter 80 Hz befreien. Dadurch wird die ganze Anlage pegelfester, was sich vor allem bei hohen Lautstärken und bei offenem Verdeck bezahlt macht. Die Low-Pass Abtrennung des Subwoofers nehmen wir bei ca. 90 Hz vor. (Diese Werte können je nach den verbauten Komponenten variieren!)Zwar wissen wir jetzt was wir benötigen, aber verbaut ist unsere Endstufe noch lange nicht. Wohin denn nur mit dem guten Stück? Unter dem Sitz hat sie keinen Platz, bei der Montage hinter dem Rücksitz haben nur Langfinger Freude daran, nicht aber unsere grossgewachsenen Beifahrer.Stehen wir also nochmals 10 Minuten vor den Kofferraum und träumen von der fertig-installierten Anlage, währendem wir uns den Kopf zermalmen, wohin denn nun das gute Stück soll. Und während wir träumend auf den Kofferraumboden starren, sehen wir auch schon die Lösung des Problems. Natürlich! Die kleine Einbuchtung im Boden. Und hier spielen wir auch unseren Trumpf gegenüber dem neuen MX-5 aus. Von einem solch idealen Einbauplatz können unsere Freunde des neuen MX-5 lange träumen.Nicht so wir, denn wir greifen in unser Werkzeugsortiment und zimmern uns aus MDF ein Gehäuse für unsere Endstufe. Und weil in diesem Riesenloch soviel Platz ist verstauen wir auch noch die Aktivweiche und den Brax darin.

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    Zum Abschluss verpassen wir der Einbuchtung einen Deckel, welchen wir wiederum mit Stoff beziehen. Wer will, kann direkt über der Endstufe auch ein Stück Plexiglas einsetzen. Damit wird das ganze auch etwas fürs Auge, schliesslich haben wir unsere Endstufe mitten im Kofferraum verbaut und jeder der da reinschaut sieht das auch. Durch die Abdeckung bleibt auch die Ladefähigkeit erhalten. Um jedoch einen Wärmestau zu vermeiden (nicht die ganze Leistung der Endstufe geht an die Lautsprecher, ein Teil davon verflüchtigt sich in Form von Wärme!) installieren wir zwei kleine Ventilatoren. Diese werden über ein separates Relais durch die Remoteleitung der Endstufe geschaltet. Dadurch wird gewährleistet, dass sie nur bei Betrieb der Endstufe drehen. Apropos drehen; der eine muss ziehen und der andere muss blasen, somit ist eine andauernde Umwälzung der Luft gewährleistet.Nachdem wir sämtliche Komponenten in unserem Gehäuse montiert und angeschlossen haben, drehen wir uns nach unserem Kumpel mit dem neuen MX-5 um, der immer noch mit seiner Endstufe in der Hand nach einem geeigneten Einbauplatz sucht, und widmen uns dem Subwoofer.Bilder: Kofferraumbau / Kofferraum

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    Subwoofer

    Der Subwoofer stellt uns schon wieder vor ein Problem. Er braucht Platz. Und Platz ist nunmal genau das, was uns in unserem Auto fehlt. Kommt noch dazu, dass der Subwoofer gross genug dimensioniert sein sollte, damit man ihn auch noch im Fahrbetrieb spürt. Also nehmen wir uns vor, mindestens einen 25 cm Woofer zu verbauen. Doch schon bald merken wir, dass das Chassis in der Höhe gar keinen Platz hat! Doch nur ein 20 cm Woofer? Auf gar keinen Fall! Einfach ein quadratisches Gehäuse in den Kofferraum zimmern? Nein, das kann auch nicht die Lösung sein! Nach mehrstündigem Krafttraining durch hantieren mit dem Woofer im Kofferraum schlägt endlich der Gedankenblitz ein. Und zwar so gewaltig, wie unser Woofer später spielen soll. (Abgrundtief und Staubtrocken!)

    Entfernt man das Reserverad und hält man den Woofer ein wenig schräg (mit dem Magneten nach vorne gerichtet), so hat er in der Höhe Platz. Jetzt nur noch “rasch” das Gehäuse zimmern. Mit MDF und Spachtelmasse wird das Gehäuse so eng wie möglich den Konturen des Kofferraums entlang geformt, bis nach vorne an den Rand der Endstufeneinbuchtung um so auf ein möglichst grosses Gehäusevolumen zu gelangen. Da das Volumen trotz aller Bemühungen nicht allzugross wird (ca. 20 L) und Subwooferchassis in geschlossenen Gehäusen am meisten Volumentoleranz über sich ergehen lassen und trotzdem noch angenehm spielen, ist die Art des Gehäuses auch schon definiert. Ein kleiner Tip: Chassis mit einer möglichst kleinen Einbautiefe und möglichst idealen Thiele-Small Parametern für kleine geschlossene Gehäuse eignen sich am besten. Wer übrigens bei unförmigen Gehäusen wie es hier der Fall ist trotz allem das genaue Volumen seines Gehäuses wissen möchte, der geht am besten in den Tante Emma Laden von nebenan und kauft der Oma alle Erbsen ab um sie nachher ins Gehäuse zu schütten!(Reis geht auch!)

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    Ist nach mehrstündigem schreinern und spachteln das Gehäuse fertig, wird der Rücken schwarz lackiert und das Vorderteil mit Stoff überzogen. Zur Befestigung wird das Gehäuse mit einer kürzeren Schraube gleichen Gewindes wie die Ersatzradbefestigungsschraube (Tolles Wort, gehört in den neuen Duden!) in das Gewinde der obengenannten Schraube verschraubt. Dazu muss allerdings zuerst das Gehäuse montiert und anschliessend der Subwoofer in das Gehäuse geschraubt werden (eigentlich logisch, oder?)Bilder: Subwooferbau / Subwoofer

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    Verkabelung

    Auf die Verkabelung möchte ich nicht allzugross eingehen. Der MX-5 ist in dieser Hinsicht wirklich sehr “Anwenderfreundlich”. Sämtliche Verkleidungen und Teppiche sind leicht zu entfernen, einfach bei scharfen Kanten sollte um die Kabel ein Kunststoffschlauch gelegt werden.

    Bilder: Verkabelung

    Beleuchtung

    Wenn wir nun unsere Anlage schon so schön eingebaut haben, dürfte eine angemessene Kofferraumbeleuchtung eigentlich kein Luxus mehr sein.

    Bei der dritten Bremsleuchte befindet sich ein kleines Gehäuse. Durch eine aus MDF angefertigte Abdeckung lässt sich dieses verschliessen. Jetzt noch zwei Löcher aussägen, Halogenleuchten rein und verschrauben. (Ich glaube das geht auch bei Fahrzeugen ohne 3. Bremsleuchte)Die Verkabelung ist für diejenigen unter Euch, welche obige Anlage jetzt schon installiert haben kein Problem mehr. Trotzdem noch eine kleine Anleitung: Man legt ein Strom- und ein Massekabel entlang den Kabeln der 3. Bremsleuchte. Strom direkt an die Batterie (natürlich separat abgesichert!) und die Masse über einen Schalter geschaltet, der beim öffnen des Kofferraums Masse gibt. Und schon wird die ganze Musik entsprechend beleuchtet sobald man den Kofferraum öffnet! Einleuchtend, nicht? Zudem funktioniert unsere Beleuchtung auch ohne dass das Abblendlicht eingeschaltet werden muss!Bild: Beleuchtung

    SonstigesNichts ist perfekt, was noch zu verbessern wäre. Da der Kofferraumdeckel durch den gewaltigen Tiefbass mitvibriert, wird dieser gedämmt. Wer will schon innen einen schwarzen Kofferraumdeckel? Niemand? Also wird dieser nach der Dämmung rot lackiert. Und wenn wir schon beim dämmen sind, fahren wir im Innenraum fort und dämmen das Blech über dem Kofferraum.Bild: Dämmen

    FazitWer diese Anlage hört, wird von der Dynamik begeistert sein. Durch die ausgewählten Komponenten erhalten wir einen klaren Klang, welcher durch den Einbauort der Hochtöner auch bei geöffnetem Verdeck keine grosse Einbussen hinnehmen muss. Wer den Tiefbass hört, verkraftet sowohl den Verlust des Reserverades als auch die CHF 15.- für den Reifenspray. Der Einsatz der Aktivweiche rechtfertigt den Mehraufwand durch das daraus erzielte Resultat voll und ganz. Das komplette System ist optimal einzustellen und extrem pegelfest.Der komplette Einbau mit sämtlichen Spezialanfertigungen wurde in ca. 45 Arbeitsstunden durchgeführt. Für den Einbau zeichnet sich neben mir auch mein Geschäftspartner von R & K Auto-HiFi – Electronic, Roger Galli , verantwortlich, dem ich für die tatkräftige Unterstützung nochmals danke.Text und Fotos: Daniel Peyer, Präsident Mazda MX-Club Basel

    Bei Fragen hierzu könnt Ihr eine Mail an Daniel Peyer schreiben.

    Original aus http://www.mx-5.de/html/technikubersicht.html übernommen Danke an MX5.de