Motorantenne NA reparieren (beim NB prinzipiell genauso)

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    Motorantenne NA reparieren (beim NB prinzipiell genauso)

    Nachdem der Motor der Antenne an meinem NA zwar fröhlich vor ich hin brummte, die Antenne selbst aber nicht mehr einfuhr war relativ klar, dass wohl die Innenseele der Antenne gebrochen sein musste. Diese Innenseele ist nichts anderes als ein Zahnriemen aus Kunststoff, der von einem Zahnrad im Motorgehäuse angetrieben wird. Nachfolgend eine Schritt- für- Schritt- Anleitung zur Reparatur – also zugeschaut und mitgebaut. ;-)

    Ergänzend sei noch gesagt, dass eine komplette neue Motorantenne für den NA zwischen 150.- € (Internet) und 280.- € (z.B. beim freundlichen Vertragshändler) kostet, den Antennenstab habe ich für ca. 25.- Euro bekommen (Internet) – es lässt sich also vie Geld sparen, wenn man es richtig macht.Als erstes nehmen wir eine Spitzzange (es funktioniert auch mit zwei sehr kleinen Schraubenziehern), stecken die beiden Backen in den Montagering und drehen diesen gegen den Uhrzeigersinn auf:

    Dann ziehen wir den Montagering nach oben über die Antenne, damit wir letztere später herausziehen können:

    Evtl. bleibt die längliche Hülse des Montagerings an der Antenne – diese müsst Ihr aber abziehen, denn auf dem neuen Antennestab ist keine Hülse dabei.

    Anschließend den Antennenstab relativ weit unten packen und mit einem kräftigen, beherzten Ruck herausziehen. Das untere Ende dürfte dann in etwa so aussehen

    „Aha!“ wird jetzt der eine oder andere sagen, ich habe doch gleich vermutet dass die Innenseele ganz und nur das Zahnrad im Gehäuse abgenutzt ist Aber ein Vergleich mit dem neuen Antennestab zeigt doch einen geringfügigen *hüstel* Längenunterschied:

    So, das war auch schon der erste Teil der Pflicht, kommen wir nun zur Kür. Theoretisch könnte man jetzt direkt am Ende weitermachen und gleich den neuen Stab einfädeln – das funktioniert i. d. R. auch. Aber es ist ja immer noch der Rest der abgebrochenen Innenseele im Gehäuse. Damit der sich nicht mit dem Ersatzteil in die Quere kommt, habe ich mich entschlossen die Motorantenne vorsichtshalber auszubauen und zu zerlegen.

    Also nehmen wir als nächstes den Fuß ab (steckt nur lose im Loch):

    Im Kofferraum ziehen wir den Stecker links im Bild auseinander (zwei Nasen zusammendrücken) und lösen die Schraube der Halterung (SW) 10): Den Entwässerungsschlauch (Pfeil) durch Drehen / Kippen / Ziehen vom Kofferraumboden ablösen.

    Nun können wir das komplette Gehäuse herausziehen: Das ist etwas fummelig, denn wir müssen den dicken Kabelstrang etwas nach oben drücken, der sich davor befindet. VORSICHT: am oberen Ende des Gehäuses steckt ein Metallring mit einem darin befindlichen Kunststoffring – der sitzt lose auf dem Schaft und kann abgestreift werden, wenn ihr das Teil durch das Loch zieht. Dann fallen die beiden Teile zwischen das Innenblech und die hintere Karosserie- Seitenwand – dürfte schwierig sein, sie da wieder rauszubekommen! Wie auf dem unteren Bild zu sehen ist, hat der Metallring zwei Fräsungen – falls der Kunststoffring heraus fällt, so muß dessen Nase in die kleinere der beiden Fräsungen. Das ist wichtig, denn dieser Kunststoffring hat auch wieder eine Nut, die als Führung für den Stift des äußeren Antennensockels dient.

    Ihr haltet also den kompletten Antrieb in der Hand, nur der Antennenstecker muß noch abgezogen werden:

    Jetzt lösen wir den Stecker unten am weißen Plastikgehäuse und entfernen die obere Kreuzschlitzschraube, diese hält das Massekabel und das weiße Plastikgehäuse (unter der Schraube ist ein Sperrring, nicht verlieren):

    Blicken wir auf die Unterseite und entfernen die zweite Kreuzschlitzschraube, mit der die Halterung der Motorantenne und noch ein Massekabel befestigt sind:

    Fast am Ziel, nehmen wir einen kleinen Schraubenschlüssel (SW 8) und drehen noch die Mutter in der Mitte des Gehäuses heraus:

    Jetzt können wir den Deckel abnehmen, die Dichtung gut aufheben denn wir brauchen sie noch:

    Im Gegenlicht kann man schön das abgebrochene Ende der Innenseele erkennen:

    In der Mitte auf der Schraubenachse sind eine Metallscheibe und eine Unterlegscheibe, einfach abheben:

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    Jetzt kann man das weiße Rad locker abziehen und den Rest des Zahnriemens herausnehmen.Hier noch mal das Innenleben und die Gehäuseteile samt des alten Antennenstabes und dem Rest der Innenseele in der Übersicht, die Peripherie (Halterungen, weißes Gehäuse) sind nicht mit im Bild:Nun machen wir uns wieder an den Zusammenbau. Den neuen Antennenstab können wir jetzt nicht einbauen, denn das Zahnrad läßt sich nicht mit der Hand drehen, und die Antenne muß ja schließlich durch den Antennenfuß auf der Karosserie, welcher erst wieder aufgesteckt werden kann wenn die Motorik eingebaut ist.Es arbeitet sich beim Zusammenbau leichter, wenn man die Dichtung am Deckel des Gehäuses anlegt, dieser hat sozusagen die umlaufende Feder während das Gehäuse selbst die Nut darstellt – da hält die Dichtung nicht.Das runde Teil, in dem das Ende der Innenseele war, stecken wir wieder auf die Achse, ebenso wie die beiden Metallscheiben:Nach dem Aufstecken des Deckels die Mutter in der Mitte wieder anziehen:Auf der Unterseite die Halterung festschrauben, Massekabel nicht vergessen und der Sperrring gehört auch wieder unter die Schraube.Weißes Plastikgehäuse wieder anschrauben, auch hier an das Massekabel und den Sperrring denken, Stecker wieder einstöpseln:Jetzt stecken wir die Metall- Kunststoffringkombi wieder auf de Schaft des Gehäuses, der Kunststoffring enthält wie gesagt die Führungsnut für den äußeren Antennefuß. Achtung, der Metallring ist auf der einen Seite flacher, diese Seite muß nach außen zeigen (wegen der Form des Kotflügels!). Wir fädeln alles zusammen wieder hinter das Kabelpaket durch das Loch im Innenblech und auch durch das Loch in der Karosserie. Die Befestigungsschraube wird handfest angezogen, Steckverbindung wieder herstellen, Entwässerungsschlauch einstöpseln:Außen wird der Antennenfuß wieder eingesteckt:Jetzt wird es etwas tricky, denn der neue Antennenstab muß ja schließlich noch an seinen Patz. Es wäre von Vorteil, wenn eine zweite Person das Radio bedient – geht aber zur Not auch alleine. In diesem Fall müssen Verdeck und Beifahrertür offen sein und ihr müsst euch vom Ein-/ Aus- Knopf bis zur Antenne strecken können! Da ich das so gemacht habe, gibt es von dieser Aktion leider kein Bild.Das Radio muß jetzt unbedingt eingeschaltet sein, da der Motor in der Position „Antenne ausgefahren“ sein muß! Steckverbindungen an der Antenne kontrollieren!Neuen Antennenstab komplett ausziehen, die Zähne der Innenseele sollen dabei zur Fahrzeugmitte hin zeigen (von oben betrachtet senkrecht zur Fahrzeuglängsachse), schließlich muß ja das Zahnrad zupacken können. Wenn Ihr das nicht ganz versteht, schaut in den Kofferraum wie die Lage des Motors und folglich auch des Zahnrades ist, dann versteht ihr schon was ich meine. Etwas gutes (!) Fett auf die letzten 20 bis 30cm der Innenseele kann nicht schaden.Jetzt die Innenseele soweit bis es nicht mehr weiter geht in das Loch im Antennefuß schieben (Zähne zur Fahrzeugmitte!) und so halten. Wird das Radio ausgeschaltet, so sollte das Zahnrad im Gehäuse die Innenseele zu fassen bekommen und das Ding und somit auch den Antennenstab nach und nach einziehen.Evtl. sind mehrere Versuche notwendig, bis es klappt. Fährt die Antenne nicht vollständig ein, so hat das Zahnrad zu spät zugepackt – also Radio wieder einschalten, raus mit dem Stab und erneut versuchen.Zum Schluß außen den Chromring wieder über die Antenne schieben und mit der Spitzzange festziehen – fertig!Nun könnt Ihr vor Freude 5x das Radio ein- und ausschalten und stolz das Werk eurer Arbeit begutachten. ;-)Disclaimer:Bei mir hat das alles genau so in der Reihenfolge funktioniert. Ich übernehme aber natürlich keine Haftung für jegliche Schäden an Material oder Mensch. Ihr bastelt auf eigene Verantwortung und Gefahr! Die Aktion hat – in aller Ruhe bei heißem Wetter – eine gute Stunde gedauert.Trotzdem gilt wie immer: „mal schnell was machen“ wird in der Regel nix, nehmt auch das vor wenn Ihr genug Zeit habt, drei Stunden daran zu basteln – dann klappt es zügig und problemlos. ;-)Martin Hutzler im Forum “Alder”Original aus http://www.mx-5.de/html/technikubersicht.html übernommen Danke an MX5.de